Sinkende Reichweite von Unternehmensseiten, Ad-Preise gehen durch die Decke: Das Spiel auf LinkedIn ist zach geworden. Doch genau in diesem anspruchsvollen Umfeld tun sich auch Chancen auf. Es geht im B2B-Marketing nicht mehr darum, einfach nur präsent zu sein, sondern eine intelligente Balance zwischen authentischer Kommunikation und effizientem Media-Buying zu finden.
In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf ein Recap der LinkedIn-Sessions auf der OMX (Online Marketing Expert Days) in Salzburg, die uns dort besonders beschäftigt haben. Wir tauchen ein in zwei spannende Perspektiven: Corporate Influencing und LinkedIn Ads.
Hier sind meine Gedanken und Key-Takeaways aus diesen beiden starken Vorträgen von Davorin Baruzija und Theresa Sturm.
Menschen kaufen von Menschen – Davorins Plädoyer für Authentizität
Davorin Barudzija von der Social Selling Academy hat gleich zu Beginn den Finger in die Wunde gelegt: Die organische Reichweite von klassischen Unternehmensseiten sinkt dramatisch. Das spüren wir alle. Seine Antwort darauf ist aber nicht „mehr Budget“, sondern „mehr Mensch“.
Sein Ansatz des Corporate Influencing zielt darauf ab, Teams aus C-Level, Sales und Marketing (ca. 15–20 Personen) zu befähigen, als Gesichter der Marke aufzutreten. Die Rechnung, die er aufgemacht hat, ist beeindruckend:
Wenn nur 10 Mitarbeiter je 1.250 Impressionen pro Woche erzielen, sind das 50.000 Impressionen im Monat – organisch, glaubwürdig und vor allem: menschlich.

Mein Gedanke dazu: Vielen Dank an Davorin für diese Bestätigung. Wir testen genau diesen Ansatz bei KLIXPERT.io aktuell selbst aus. Wir haben zwar keine Armee von 20 Corporate Influencern, aber wir merken schon bei wenigen Accounts, wie wertvoll diese Sichtbarkeit ist. Besonders in unserem Fokusmarkt – Marketing für Augenlaserzentren und Healthcare – ist Vertrauen die härteste Währung. Und dieses Vertrauen baut man nicht über ein steriles Logo auf, sondern über Gesichter.
Ein weiterer wichtiger Punkt von Davorin war das Thema KI. Er sieht reinen KI-Content kritisch, weil Nutzer zunehmend unsicher werden, was noch „echt“ ist. Seine Devise: Einfach und authentisch bleiben. Das gute alte Selfie schlägt das hochglanzpolierte Foto. Und für die Zukunft? Video, Video, Video. Die Gen Z wächst in Entscheidungspositionen hinein, und diese Generation spricht die Sprache von Reels und Bewegtbild.
„Let’s Dance“ – Theresa Sturm über LinkedIn Ads, die konvertieren
Wenn jemand weiß, wie man einen Saal wachrüttelt, dann Theresa Sturm von Via Digital. Um sicherzugehen, dass wir alle bei der Sache sind, hat sie erst einmal mit uns getanzt. Eine starke Performance und genauso performant scheinen auch ihre Kampagnen zu sein. Sie hat ihre Learnings aus über 300 LinkedIn Ads Kampagnen mit uns geteilt.
Ein Satz von ihr hallt bei mir noch nach: „Was bei Meta Ads an einem Tag passiert, dauert bei LinkedIn eine Woche.“
Das rückt die Erwartungshaltung gerade für ungeduldige Marketer wieder zurecht. Man braucht auf dieser Plattform einfach einen längeren Atem.
Theresa lieferte wertvolle Insights zur Conversion-Rate. Der Vergleich war ein Augenöffner:
- Lead Gen Forms auf LinkedIn: ca. 15 % Conversion Rate
- Conversion auf der Website: ca. 3 %
Das macht klar, wo die Reise hingehen muss. Aber Achtung beim Lead Magneten: „Whitepaper sind ausgelutscht“.
Stattdessen funktionieren Checklisten, Frameworks und Guides. Der Lead Magnet muss so gut sein, dass man ihn eigentlich verkaufen könnte. Nur dann denkt sich der Lead: „Wenn das Gratis-Zeug schon so gut ist, wie gut ist dann erst deren Service?“
Meine Takeaways: Theresa hat die Bühne wirklich im Griff gehabt. Wir nutzen LinkedIn Ads intensiv für unsere Pharma- und Medtech-Kunden und ihre Tipps sind viel wert. Vor allem ihren Ansatz, beim Targeting Kosten zu sparen, indem man statt auf teure „Jobbezeichnungen“ lieber auf „Kenntnisse & Karrierestufen“ setzt, werden wir definitiv testen. Auch ihre Aussage zu Checklisten kann ich zu 100 % unterschreiben – das funktioniert spitze.
Wo wir ergänzend dazu auch sehr gute Erfahrungen gemacht haben, ist das Targeting von ganz spezifischen Unternehmen (Account Based Marketing) sowie der Einsatz von Success Stories als Leadmagneten. Gerade bei Nischenprodukten im medizinischen Bereich trifft man so exakt die richtige Persona.
Fazit zum LinkedIn-Fokus auf der OMX
Die Kombination aus Davorins „Human Touch“ und Theresas datengetriebenen Performance-Hacks hat für mich das Bild von LinkedIn wieder geschärft.
Wer auf LinkedIn gewinnen will, braucht authentische Gesichter, die Vertrauen aufbauen, und smarte Paid-Strategien, die diese Inhalte dann an die richtigen Entscheider bringen.
In meinen weiteren Beiträgen zur OMX nehme ich euch mit zu den anderen Sessions, die uns beschäftigt haben. Bleibt dran!















