Wenn man auf Konferenzen wie der OMX in Salzburg unterwegs ist, prasseln oft tausende Eindrücke auf einen ein. Man führt Gespräche, sieht bunte Slides und nimmt jede Menge Buzzwords mit. Wir versuchen, so viele Learnings wie möglich mit nach Hause zu nehmen und wirksam umzusetzen.
Genau so ein Learning war die Keynote von Adil Sbai, seine These hallt bei mir persönlich und im Team immer noch nach. Er sprach über die „Generation Smartphone“ und brachte ein Paradoxon auf den Tisch, das wir oft beobachten, aber selten so klar aussprechen:
“Es war nie so einfach, Menschen zu erreichen. Es war nie so schwer Menschen für sich zu gewinnen.”
Wir alle kennen das aus der eigenen Mediennutzung: Die Feeds sind endlos, die Aufmerksamkeitsspanne ist minimal. Wir scrollen, wischen weiter, vergessen. Der Kampf um die Aufmerksamkeit entscheidet sich heute nicht mehr nur über das größte Budget, sondern oft auch in Sekundenbruchteilen am Daumen der Nutzer.
Hier sind meine Gedanken dazu und was wir für unsere Arbeit mitnehmen.
„Invest = Revenue“ ist nicht mehr
Lange Zeit war Online Marketing eine recht lineare Angelegenheit. Man steckte Budget hinein und konnte relativ verlässlich vorhersagen, was an Leads oder Umsatz zurückkommt. Adil hat auf der Bühne sehr anschaulich gezeigt, dass diese Rechnung heute oft nicht mehr so einfach aufgeht.
Wer sich nur auf den Lower Funnel konzentriert und dabei vergisst, die Marke oder das Unternehmen überhaupt erst relevant zu machen (Upper Funnel), läuft Gefahr, dass Kampagnen ineffizienter werden. Es reicht nicht mehr, nur „da“ zu sein. Man muss auch eine Bedeutung für den Nutzer haben.
Die wichtige Währung ist Zeit
Wenn Views und Impressions an Aussagekraft verlieren, worauf schauen wir dann? Ein spannender Impuls war der Fokus auf die „Time spent with brand“.
Es ist eigentlich logisch: Zeit ist unser wertvollstes Gut (dieser Satz ist übrigens auch in unserem Leitfaden verankert).
Wenn ein Nutzer bereit ist, seine Zeit freiwillig mit deinen Inhalten zu verbringen, ist das ein viel stärkeres Signal für Interesse als ein flüchtiger Klick. Das bedeutet für uns Marketers: Wir müssen Content und Inhalte erstellen, die kulturelle Relevanz haben. Man muss verstehen, was die Menschen gerade bewegt.
Vertrauen statt AI Slop
Gerade in einer Zeit, in der sehr viel AI Content erstellt wird, suchen Menschen wieder verstärkt nach Orientierung und Vertrauen. Eine Marke oder ein Unternehmen, das Teil der Diskussion ist und einen echten “Share of Voice” in ihrem Themengebiet hat, baut langfristig etwas viel Wertvolleres auf als kurzfristige Reichweite: nämlich Loyalität. Das Ziel ist nicht mehr nur, den Nutzer einmalig zum Klicken zu bringen, sondern eine Beziehung aufzubauen, die den „Daumen stoppt“.
Mein Fazit
Der Tag auf der OMX war eine gute Bestätigung für unseren Weg bei KLIXPERT.io. Eine starke Brand/Marke und kulturelle Relevanz sind das Fundament und die Performance-Mechaniken sorgen dann dafür, dass aus diesem Interesse Ergebnisse und Leads werden. Wer beides klug verknüpft, der wird auch in der „Generation Smartphone“ gewinnen. Es ist kein Entweder-oder, sondern ein gemeinsames Spiel.
Über den Speaker: Adil Sbai
Adil Sbai ist Gründer und CEO der Agentur WeCreate. Er gilt im DACH-Raum als einer der führenden Experten, wenn es um TikTok, vertikale Videos und die Creator Economy geht und hilft großen Brands dabei, die Sprache der Gen Z zu verstehen.
















